Mitgliedermail 4 / 2020

Ausnahmezustand Corona-Virus

Geschätzte KollegInnen

Nicht nur, aber auch für die Mitarbeitenden im Luftverkehr ganz besonders, sind die Folgen des Corona-Virus einschneidend. SEV-GATA steht seit Beginn dieser Ereignisse in engem Austausch mit den Sozialpartnern. Der Austausch mit den Unternehmungen ist konstruktiv, die Situation und wirtschaftliche Basis allerdings sehr unterschiedlich.

Weitgehend besteht Konsens darüber, dass die Strukturen nur vorübergehend reduziert werden sollen, damit bei zu erwartenden Aufschwung Kapazitäten und Knowhow wieder rasch «hochgefahren» werden können.

Ebenfalls wird anerkannt, dass nicht nur die Unternehmungen im Moment unter Druck stehen, auch bei den Mitarbeitenden sind Angst und Unsicherheiten vorbreitet und sollen nicht gefördert werden.

U.a. beantragen im Moment die Firmen Swiss und Swissport Kurzarbeit. Unsere Grundhaltung ist, dass wir unsere kollektive Zustimmung erteilen, sofern die Mitarbeitenden schadlos gehalten werden können.

Dies ist bei den Swissport-Betrieben offenbar schwierig zu erreichen. Swissport Zürich führt nun umgehend Kurzarbeit ein, die Frage der 100 % - Lohnzahlungen ist noch nicht geklärt. Bei Swissport Genf sind die Abklärungen noch im Gange.

Bei der «Swiss» erfolgte unsere Zustimmung für Kurzarbeit vom 1. April bis 30. Juni 2020 mit den folgenden vereinbarten Eckwerten: keine Lohnreduktion und Verschiebung des erstmöglichen Kündigungstermins des laufenden GAV um 12 Monate (31.12.2021). Sollte die Kurzarbeit noch länger notwendig sein, gilt es über die Modalitäten neu zu verhandeln. Eine Aufforderung für einen freiwilligen, teilweisen Lohnaufschub soll durch die Swiss erfolgen. Der Nutzen dieses symbolischen Aktes der Solidarität erachten wir als gering und die Sicherung der späteren Nachzahlung als ungenügend.

Die Betriebe setzten uns einerseits in Kenntnis davon, dass im Moment «strikte» Neueinstellungsstopps erfolgten. Uns ist bewusst, dass dies für gewisse Abteilungen zu einer Arbeitsbelastung führt, die problematisch ist. Wir empfehlen, mögliche Sonderleistung zu erbringen, gleichzeitig aber auch auf die persönlichen Gesundheit Acht zu geben. Dies ist im Interesse aller Beteiligten. Anderseits halten wir die Betriebe an, alle zweckmässigen Massnahmen zum Gesundheitsschutz, insbesondere zur Minderung der Ansteckungsgefahr unbedingt vorzunehmen.

Geschätzte KollegInnen, gemeinsam gilt es diese Extremsituation zu meistern. Von Panik auf alle Seiten gilt es Abstand zu nehmen, ebenfalls vor falschen Konzessionen an die Arbeitgeber. Für adäquate Massnahmen zur Überbrückung dieser «Stress-Situation» gilt es allerdings Hand zu bieten.

Am 19. März 2020 beabsichtigen wir ab 13.15 Uhr am Flughafen Zürich präsent zu sein (Pausenraum Terminal A) und stehen für Gespräche und Austausch zur Verfügung.

SEV-GATA, deine Gewerkschaft, vertritt deine Interessen in jeder Situation. Danke für deine Treue.

Herzliche Grüsse

Philipp Hadorn, Präsident

SEV-GATA, Deine Gewerkschaft der Luftfahrtindustrie!
Philipp Hadorn, Präsident GATA: SEV-Aviation
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